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Magnificat-Kompositionen von
Heinrich Schütz (1585 - 1672),
Jan Dismas Zelenka (1679 - 1745) und
John Rutter (* 1945)

Bettina Horsch, Sopran
Thomas Nauwartat-Schultze, Altus
Camerata 2000
Durlacher Kantorei
Leitung: Johannes Blomenkamp

Der Lobgesang der Maria - das MAGNIFICAT - zählt zu den bedeutendsten neutestamentlichen Gesängen. Seit den Anfängen der Kirchenmusik beschäftigen sich Komponisten immer wieder mit diesen Versen und bringen den Text aus dem Lukas-Evangelium auf mannigfaltige Art zum Klingen. Für das Konzert der DURLACHER KANTOREI am ersten Advent 2015 stellte Johannes Blomenkamp, Kantor an der Stadtkirche Durlach, ein breites Spektrum an Vertonungen aus Barock und Gegenwart zusammen.

Doch bevor die MAGNIFICAT-Vertonungen erklangen, brachten die Musikerinnen und Musiker den Vorbericht zu Gehör:
Der Engel Gabriel besucht Maria, um ihr zu verkünden, dass sie mit einem Knaben schwanger ist, der zudem „groß” und „Sohn des Höchsten” heißen soll. Sie ist ängstlich und begreift erst langsam, welch ungeheure Botschaft der Engel überbringt. Heinrich Schütz hat diese Szenerie in einem Kleinen geistlichen Konzert (SWV 333) für zwei Singstimmen verdichtet und vertont. Danach macht sich Maria auf den Weg zu ihrer Freundin Elisabeth. Dort angekommen stimmt sie ihren Lobgesang an. Die Reise der Maria und die ersten Verse aus ihrem Lobgesang besang die DURLACHER KANTOREI mit der kleinen Motette „Übers Gebirg Maria geht“ von Johann Eccard.

In drei ganz unterschiedlichen Vertonungen erklingt in der Folge der Lobgesang der Maria:

Das „Deutsche Magnificat“ aus dem Jahr 1671 zählt der zu dieser Zeit hochbetagte Heinrich Schütz zu seinen letzten Worten, indem er es als Anhang seinem „Schwanengesang“ beifügt (SWV 494). Dabei ist der alte Schütz ganz der junge: Er kehrt noch einmal zur doppelchörigen von ihm selbst aus Italien importierten Satztechnik zurück und gibt ganz und gar keine Altersweisheiten von sich. Denn was passt besser zum ungestümen verbalen Freudentaumel einer jungen Frau als das ständige Mit- und Gegeneinander zweier Chöre.

Jan Dismas Zelenkas Magnificat (ZWV 108) war in seiner Zeit sicherlich zur Verwendung im katholischen Hofgottesdienst gedacht. Von Zelenkas versierter Satztechnik zeugen die vielfältig und abwechslungsreich nach strengen Satzregeln arrangierten Motive, die letztendlich in eine breit angelegten Amen-Doppelfuge münden. Die Musikwissenschaft vermutet, dass J. S. Bach das kompositorische Schaffen seines katholischen Kollegen schätzte. In Bachs Nachlass fanden sich einige Werke des verkannten Dresdner Kapellmeisters.

Der nun folgende Schritt ist groß: Von der strengen Fuge zum Tanz. In den rhythmischen Varianten des Sechser-Taktes spürt John Rutter der Freude der Maria nach. Nicht ein exponierte Tenor (Schütz), kein strahlendes Chor-Tutti (Zelenka) eröffnet das Werk, die ersten Worte in dieser zeitgenössischen Vertonung des Lobgesangs der Maria obliegen den Damen. Was sie anstimmen, ist keineswegs unnahbar, sondern könnte von vielen Konzertbesucherinnen auf Anhieb nachgesungen werden. Wobei Rutter im Magnificat dem für seine Werke typischen melodiösen Stil zahlreiche kompositorische Spielarten beiseite stellt. Ein kleines Fugato geht Hand in Hand mit harmonischen und rhythmischen Elementen des Jazz. An anderer Stelle erinnert die Tonalität wiederum an Gabriel Fauré.